HELM AG
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Pressemitteilung: HELM-Konzern – Bilanz 2019

HELM-Konzern mit stabilem Umsatz. Ergebnis belastet durch äußere Faktoren und Verluste aus assoziierten Unternehmen

Janneke Menzel

Janneke Menzel

Manager External Communication

Janneke.Menzel@helmag.com Business Card

Hamburg, 9. Juni 2020

Gesamtjahr 2019:

  • Außenumsatz: 5,0 Mrd. EUR
  • Geschäftsfeld Pharma bringt insgesamt sieben neue generische Medikamente auf den Markt
  • Regionale Präsenz in Nordamerika wird durch eine Akquisition im Bereich Düngemittel entschieden gestärkt

Der HELM-Konzern konnte seinen Wachstumskurs im vergangenen Jahr 2019 nicht fortsetzen. Der Außenumsatz bleibt mit 5,016 Mrd. EUR stabil.  

Die positiven Prognosen für das Jahr 2019 wurden im ersten Quartal 2019 durch stark fallende Chemiepreise deutlich getrübt. Der sich im Verlauf des letzten Jahres immer weiter verschärfende Handelskrieg zwischen den USA und China gepaart mit den unbeständigen Ölpreisen hatte ebenfalls deutlich negative Auswirkungen auf die Erträge des HELM-Konzerns 2019. Die beiden Geschäftsfelder Fertilizer und Crop Protection mussten sich mit außergewöhnlichen Umständen aufgrund der klimatischen Bedingungen auseinandersetzen. Zusätzlich führten Produktionsprobleme der Methanolanlage Natgasoline in Beaumont, Texas (USA) sowie Sonderabschreibungen der Beteiligungen in Trinidad und Tobago zu einem insgesamt nicht zufriedenstellenden Ergebnis des HELM-Konzerns.

Stephan Schnabel, seit April 2020 Vorstandsvorsitzender des HELM-Konzerns und Miteigentümer der Firma, betont es gäbe aber auch die eine oder andere positive Entwicklung im vergangenen Jahr: „Es ist uns trotz der widrigen Umstände gelungen, das Fundament für das langfristige Wachstum des Konzerns zu stärken. Unsere dauerhaften Verbindungen und Partnerschaften bilden auch für zukünftiges Geschäft einen wichtigen Baustein.“

„Ein Beispiel hierfür ist eine Akquisition im Bereich Düngemittel, mit der HELM den Zugang zur größten Absatzregion in den USA entschieden stärkt. Dies wird sich auch positiv auf das Pflanzenschutzgeschäft auswirken. Im Pharmageschäft wird unter anderem die Partnerschaft mit unserem Beteiligungsunternehmen Phargentis S.A. ein wichtiger Treiber für den Erfolg sein“, führt Stephan Schnabel weiter aus.

Konzernergebnis: Die Entwicklung in Zahlen

- Angaben in Mio. EUR -201920182017
Umsatz
- Außenumsatz5.016
(-2%)
5.106
(+24%)
4.111
(+6%)
Ergebnis
- EBITDA- 29,8
(-127%)
112,3
(+140%)
46,7
(+131%)
- Ergebnis vor Steuern- 66,0
(-170%)
95,5
(+285%)
24,8
(+786%)
- Konzernjahresfehlbetrag/ -überschuss- 66,866,118,4

Hauptabsatzmarkt des HELM-Konzerns im Jahr 2019 war Europa mit einem Anteil von 52,9% des Umsatzes, gefolgt von Amerika mit einem Anteil von 29,6 % und Asien mit einem Anteil von 16,8%.

Trotz des Rückgangs im Eigenkapital auf EUR 692 Mio. (Vorjahr: 779 Mio. EUR) verfügt der Konzern weiterhin über eine sehr gute Eigenkapitalquote von 41%. Unabhängigkeit und Stabilität sind so weiterhin gewährleistet.

Die Entwicklung der Geschäftsfelder im Überblick

Chemicals: Feedstocks, Derivatives und Methanol

Das Geschäftsfeld Chemicals stellt weiterhin das umsatzstärkste Geschäftsfeld des HELM-Konzerns dar. Trotz eines sehr herausfordernden Marktumfeldes, welches aus einem niedrigen Preisniveau resultierte, konnte HELM die vertriebenen Mengen und somit die Marktanteile weiter ausbauen und so einen Umsatz von 3,7 Mrd. EUR (Vorjahr 3,7 Mrd. EUR) erzielen, was dem Vorjahr entspricht. Das Ergebnis des Geschäftsfeldes litt unter den niedrigen Preisen.

Auf der Produktebene kann das Geschäftsfeld Chemicals jedoch einzelne Erfolge vorweisen. So war das Geschäftsjahr 2019 für den Produktbereich der Säuren und Laugen das europaweit beste Jahr in der Geschichte des HELM-Konzerns. In diesem Zusammenhang wurden auch weitere Investitionen in die Logistik und Lagerhaltung in Europa getätigt.

Crop Protection

Das wirtschaftliche Umfeld des Geschäftsfeldes Crop Protection blieb auch im vergangenen Jahr schwierig. Aufgrund der unterschiedlichen, extremen Wetterphänomene in den USA und in Brasilien hat sich die jeweilige Saison für Pflanzenschutzprodukte verschoben oder ist zum Teil ausgefallen. Das Geschäftsfeld Crop Protection konnte das

Geschäft bedingt durch die externen Einflüsse nicht zufriedenstellend vorantreiben und erwirtschaftete einen Umsatzerlös von 267 Mio. EUR (Vorjahr 290 Mio. EUR); blieb damit knapp unter dem Vorjahresniveau.

Trotz des herausfordernden Umfeldes verlief das Crop Protection-Geschäft in Brasilien und Mexiko positiv. In beiden Ländern kam es zu einer Steigerung des Umsatzes bedingt durch neue Produktzulassungen und die Erweiterung des Geschäfts mit bestehenden Kunden. Besonders erfreulich verlief der Ausbau der Zusammenarbeit mit japanischen Geschäftspartnern, mit welchen HELM zwei weitere innovative Produkte in den Markt eingeführt hat: das Herbizid Tolpyralat in Mexiko und das Insektizid Flonicamid in Kolumbien. Damit positioniert sich HELM weiter als innovativer Lösungsanbieter.

Fertilizer

Das Jahr 2019 hat die Düngemittelindustrie erneut vor große Herausforderungen gestellt; allen voran in den USA, dem wichtigsten Einzelmarkt, wo durch die größten Überschwemmungen in den letzten Jahrzehnten erhebliche Bedarfsrückgänge zu verzeichnen waren. Das Geschäftsfeld Fertilizer war jedoch in der Lage durch funktionales Distributionsgeschäft den Umsatzerlös mit 737 Mio. EUR (Vorjahr 760 Mio. EUR) auf dem Vorjahresniveau zu halten.

HELM hat das Fertilizer-Geschäft im vergangenen Jahr weiter ausgebaut. Im Mai 2019 erfolgte der Kauf des Düngemittelgeschäftes von CGB Enterprises, Inc. in den USA. Mit dieser Akquisition erweiterte HELM sein Terminalgeschäft um acht zusätzliche Standorte. Damit ist HELM mit einer Lagerkapazität von 760.000 Tonnen einer der Marktführer im Bereich Düngemitteldistribution in den USA.

Pharma

HELM Pharma verbesserte erneut die Geschäftsergebnisse. Der Umsatzerlös lag bei 226 Mio. EUR (Vorjahr: 202 Mio. EUR).

Insgesamt sieben neue generische Medikamente hat HELM im Jahr 2019 erfolgreich mit seinen Partnern eingeführt. Zu den Highlights gehörte die europäische Einführung des ersten HELM-Biosimilars mit dem Wirkstoff Teriparatid, das Patientinnen mit schwerer Osteoporose hilft. Für diese 7-jährige Entwicklung wurden insgesamt 42 Mio. EUR investiert. Die Markteinführungen in Japan und Korea erfolgen 2020.

Die Entwicklungspipeline der generischen Medikamente von HELM ist für die kommenden Jahre gut gefüllt. Allein im Bereich der Atemwegserkrankungen befinden sich derzeit vier hochspezialisierte Produkte als Ergebnis der Kooperation mit HELMs Beteiligungsunternehmen Phargentis S.A. (Lugano, Schweiz) in der Entwicklung.

Human Resources

Im Jahr 2019 ist die Mitarbeiterzahl der weltweiten HELM-Organisation im Jahresdurchschnitt leicht gestiegen. Bei HELM in Hamburg waren 662 (631) und insgesamt weltweit inklusive Beteiligungen 1.684 (1.663) Mitarbeiter beschäftigt.

Ausblick 2020

Die allgemeine wirtschaftliche Erwartung an das Jahr 2020 ist durch Unsicherheit charakterisiert. Aufgrund der nunmehr herrschenden Pandemie und der massiven Einschränkungen in nahezu allen Bereichen, die sich zunehmend auch auf die wirtschaftliche Entwicklung weltweit niederschlagen und die in der Form bisher noch nicht zu beobachten waren, ist die Prognose für das kommende Geschäftsjahr nur sehr schwer zu bestimmen. Daher sind die Erwartungen für das kommende Geschäftsjahr sehr verhalten.

In diesem Umfeld agiert HELM besonders umsichtig. Im Fokus steht die zuverlässige Abwicklung des bestehenden Geschäfts. In diesem schwierigen Marktumfeld bieten die Erfahrung des HELM-Konzerns als weltweiter Vermarkter mit detaillierten lokalen Marktkenntnissen sowie die breite Aufstellung der Produkte und Märkte deutliche Chancen gegenüber den Wettbewerbern.

About HELM

Die HELM AG ist ein traditionsreiches Hamburger Familienunternehmen mit über 120-jähriger Geschichte. Als multifunktionale Vertriebsorganisation bearbeitet HELM Chemikalien, Pflanzenschutzmittel, Pharmazeutika sowie Düngemittel. HELM gehört heute zu den weltweit größten Chemie-Marketingunternehmen und sichert mit mehr als 100 Niederlassungen, Verkaufsbüros und Beteiligungen durch spezifische regionale Kenntnis den Zugang zu den wichtigsten Märkten.